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Brauchen wir wirklich neue Anbetungslieder?

Stuart Townend ist ein hervorragender Musiker und Vordenker der modernen „Gemeindeliederbewegung“ (oder auch neue Hymnenschreiber – beide gibt es nicht als „Bewegung“, aber ich nenn es  mal das).

Es gibt einige gute Vorträge von Stuart über warum und wie er angefangen hat neue Lieder zu schreiben. Auch wenn er aus einer leicht charismatischen Gemeinde kommt ist seine Theologie scharfsinnig und gut.

Es lohnt sich immer was von ihm zu lesen, wie z.B. diesen neuen Artikel: http://bit.ly/1fvx0Gl (nur auf Englisch).

Schreibe mit Tiefe
Schreibe mit Weite
Schreibe logisch
Schreibe Poetisch

Viel Spass beim lesen!

in Ihm.

Newton und Olney – ein Hirtendienst

schafehirte

Die „Olney Hymns“ ist eine Sammlung von Hymnen (also Glaubenslieder) die John Newton mit seinem besten Freund William Cowper geschrieben hatten. Die Sammlung trägt den Namen einer kleinen Ortsgemeinde in England, in der Newton als Hilfsprediger diente. Die erste Ausgabe stammt aus dem Jahr 1779 (Lon­don: W. Ol­i­ver) und beinhaltete c. 348 Glaubenslieder ( „Amazing Grace“ war eines dieser Lieder).

newton_j2John Newton und William Cowper hatten diese Sammlung von Hymnen begonnen, damit die Gläubigen gestärkt werden und Gott verherrlicht wird. Ihr Blickwinkel war nicht auf Erfolg ausgerichtet, sondern auf das seelische Wohl von anderen, im speziellen der Gläubigen in Olney, und der Ehre Gottes.

Im deutschen Bereich sind wir oft dazu gezwungen Lieder aus dem Englischen zu übersetzen. Wir müssen das tun, weil in den letzten Jahrhunderten die Säkularisierung der Gemeinde auch dazu geführt hat, das die Entwicklung von echten Glaubensliedern langsam erstickt (oder säkularisiert?) wurde.

Das bringt einen Musikleiter/ Pastor in einer Gemeinde schnell zur Verzweiflung: wo finde ich ein passendes Lied zu Johannes 14:16-17? Wo zu Johannes 1:1? Wo zu 1. Mose 1:1?

cowper_w_2Natürlich decken auch die Olney Hymns nicht den ganzen Ratschluss Gottes ab. Aber was wir in dieser Sammlung finden sind Lieder, die sich teilweise nun schon knapp 250 Jahre gehalten haben. Es sind Lieder welche Gläubige, für ein viertel Jahrtausend, von der Errettung bis zum Sterbebett und der Heimkehr zu Gott in allen Lebenslagen begleitet haben.

Ich bin davon überzeugt, dass diese Lieder so zeitlos und kulturell unabhängig geworden sind, weil sie eben aus dem richtigen Fokus heraus geschrieben worden sind: zur Erbauung der Heiligen („promoting the faith and comfort of sincere christians„) und der Ehre Gottes! Aber nicht nur das, sondern wir sehen in den Autoren dieser Hymnen gottesfürchtige Menschen, die diese Lieder aus einer echten und ungeheuchelte Nachfolge heraus schrieben. Ihr Leben und ihre Lieder passten zusammen. Sie waren wahre Boten der Botschaft, die sie verkündigten (2 Kor 5:20). Auch wenn William Cowper am Ende sich wegen körperlichen Problemen zurück ziehen musste, finden wir doch in Newton’s Art über ihn zu sprechen ein Zeugnis für seine Echtheit (siehe Vorwort zu der Sammlung).

Diese beiden, vor allem John Newton, stehen uns als mahnende Vorbilder. Sie rufen uns als gläubige Musiker (allen voran die Männer) dazu auf ihre von Gott gegebene Gaben selbstlos für die Anbetung Gottes und der Erbauung der Gläubigen einzusetzen. Sie rufen uns Männer dazu auf Hirtenherzen zu haben.

Hier ein Zitat von John Newton in seinem Vorwort zur der Liedersammlung:

The hour is approaching, and at my time of life cannot be very distant, when my heart, my pen, and my tongue, will no longer be able to move in their service. But I trust, while my heart continues to beat, it will feel a warm desire for the prosperity of their souls; and while my hand can write, and my tongue speak, it will be the business and the pleasure of my life, to aim at promoting their growth and establishment in the grace of our God and Savior. To this precious grace I commend them, and earnestly entreat them, and all who love his name, to strive mightily with their prayers to God for me, that I may be preserved faithful to the end, and enabled at last to finish my course with joy.

Möge Gott uns solche pastoralen Herzen, und die dazugehörige Fähigkeit, schenken, um diese Hungersnot entgegenzutreten.

Was machst du mit deinen Gaben und deinem Leben? Wie willst du enden?