Ein Hunger im Land
Siehe, es kommen Tage, spricht Gott, der Herr, da werde ich einen Hunger ins Land senden; nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser, sondern danach, das Wort des Herrn zu hören. Da wird man hin und her wanken von einem Meer zum anderen und umherziehen vom Norden bis zum Osten, um das Wort des Herrn zu suchen, und wird es doch nicht finden. (Amos 8:11-12)
Es wurde schon viel über diese beiden Verse geschrieben. Dieser Vers bietet sich förmlich dazu an, um die heutigen Zeiten zu beschreiben. Dr. Steven J. Lawson hat hierzu auch ein wundervolles Buch geschrieben, welches sich lohnt zu lesen.
Der Text ist ein zeitloser Text, weil das schon immer ein Problem war. Gottes Wort steht schon immer im Fadenkreuz: der Mensch hasst Gott und Sein Wort (Röm 3). Der Satan hasst Gott und Sein Wort. In Kombination schaffen es beide Seiten, dass Gottes Wort, Seine Botschaft zum Leben, nie von ALLEN Hausdächern gerufen wird.
Und doch finden wir uns immer wieder in Zeiten, in denen diese Hungersnot (von der Amos spricht) offensichtlicher erscheint als in anderen.
Ich denke wir leben wieder in so einer Zeit. Was diese Zeit noch schlimmer erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass diese Hungersnot im blühenden Weizenfeld stattfindet. Menschen verhungern inmitten einer Zeit, in der Gottes Wort so erreichbar ist, wie noch nie. Es gibt so viele Bibeln, wie nie zuvor; Bücher über den Glauben wie Sand am Meer; Bibelprogramme, Lesepläne, Blogs, Webseiten, Podcasts und online Predigten im Überfluss.
Und doch rennen Christen eher nach Programmen, Events, Konferenzen und gesellschaftlicher Relevanz. Wir haben immer weniger Gemeinden, die Gottes Wort predigen, gerade schneiden und auslegen (2 Tim 2:15).
Und dieses Problem spiegelt sich auch in der sog. „christlichen Musik“ wieder. Auch hier finden wir eine Hungersnot nach Gottes Wort. Wo sind die Hymnen der Bachs, Newtons, Cowpers und Spaffords dieser Welt? Obwohl der „christliche“ Musikmarkt boomt, wie noch nie, finden wir doch relativ wenige, die sicher auf die Gemeinde konzentrieren.
Im englischen Umfeld gibt es in der Zwischenzeit mehrere Menschen, die sich dieser Problematik angenommen haben und auch (recht) erfolgreich bekämpfen. Hier seien als Beispiel nur einmal Keith & Kristyn Getty, Stuart Townend und Sovereign Grace Music genannt.
Aber, wer hat sich im deutschen Bereich, frag ich mich, dieser Sache angenommen? Wer hat sein Leben und seine Gaben dazu verschrieben dieser Hungersnot Einhalt zu gebieten? Eines ist sicher: an talentierten Musikern fehlt es uns nicht! Das Problem muss also irgendwo anders liegen.
Es fehlt an Gläubigen, allen voran an Männern, die sich der Problematik stellen und eine Vision dafür entwickeln, indem sie mit ihren Gaben und ihrem Leben daran arbeiten wieder Gottes Wort, in all der Tiefe, hörbar, und vor allem singbar, zu machen.
Die Gründe hierfür sind vielfältig und erstrecken sich von unserem Wohlstand bis hin zur geistlichen Trägheit von Männern.
In den kommenden Monaten (und Jahren) werden wir hier mehr Beiträge einstellen, die sich dem Thema des Schreibens von guten und biblisch zentrierten Gemeindeliedern widmen. Und durch Gottes Gnade, so die Hoffnung und das Gebet, einige dazu aufrufen sich dieser Verantwortung zu stellen.