Musikseminar in München

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In Kooperation mit der FEG München Mitte bietet das EBTC im März ein Tagesseminar zum Thema „Musik in der Gemeinde“ an. Das Tagesseminar wird am 05. März in den Räumen der FEG stattfinden. Wer am Freitag (04.03.) schon vor Ort ist kann sich Abends (18:00) in der Gemeinde zu einem Vortrag zum Thema „Anbetung in der Bibel“ einfinden.

Thema: Musik in der Gemeinde
Termin: 04/05. März 2016
Sprecher: Thomas Hochstetter, Ralf Conrad
Ort: FEG München Mitte
Preis: Spendenbasis

Den Flyer kannst du hier herunterladen.

Seminardetails (Sa, 05.03.)

10:00 Willkommen & Einführung
10:15 Musik in der Bibel
11:30 Die Eigenschaften der Musik
12:45 Mittagspause
14:00 Die Eigenschaften der Musik in der Praxis
15:15 Pause
15:30 Lieder, Leiter, Leute – konkrete Anwendungen für den Gemeindedienst
16:15 Pause
16:30 Q & A

Der Lehrauftrag von Liedern

Es gibt unterschiedliche Formen der Musik in einem Gottesdienst. Abhängig von theologischen- und praktischen Überzeugungen gibt es von einem Introit bis hin zum Choral alles Erdenkliche. Auch wenn manches davon rein instrumental ist finden wir doch überwiegend Worte mit Musik verbunden.

Es gilt nun eine wichtige Beobachtung zu machen: wenn Musik mit Worten kombiniert ist haben wir es immer mit einer Art der Lehre zu tun! Die Parallelen zu anderen Lehraufträgen sind offensichtlich. Z.B.

  • Eine Predigt hat eine Aussage … ein Lied auch
  • Eine Predigt konstruiert Informationen zu einem Gesamtbild … ein Lied tut das ebenso
  • Eine Predigt will von Wahrheiten erzählen und überzeugen … ein Lied tut das auch
  • Eine Predigt lehrt … ein Lied tut das auch
  • Eine Predigt sucht das Herz zu erreichen … ein Lied tut das ebenso

Diese Beobachtung ist nicht neu. Sowohl Martin Luther, als auch Johann Sebastian Bach sahen diesen Zusammenhang, wie schon viele vor Ihnen. Die Quelle? Zweifelsohne die Schrift selbst!

In den Psalmen wird diese Idee ganz praktisch umgesetzt, da wir dort singbare Theologie (in unterschiedlicher Anwendung, mal Gebet, mal Lobpreis, mal Trauer, usw.) finden. Es sei an dieser Stelle nur einmal Psalm 119,171-72 (auch 119,174-75) genannt:

„Meine Lippen sollen [dein] Lob hervorströmen lassen, wenn du mich deine Satzungen gelehrt hast. Meine Zunge soll laut reden von deinem Wort, denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit“ (Psalm 119,171-72)

Das „laut reden“ ist im Sinne von anstimmen gemeint (wie z.B. die ESV und andere engl. Übersetzungen es ausdrücken – die ELB hat es als Fußnote). Die Idee des Lehrens durch Musik finden wir auch in Psalm 60,1:

„Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Lilie«. Ein Zeugnis. Ein Miktam von David; zum Lehren“ (Psalm 60,1, Hervorhebung meine)

Ohne Zweifel waren alle Psalmen zum Lehren und Erinnern gegeben. Der Apostel Paulus greift diese Tatsache wieder auf, wenn er in Kolosser 3,16 befielt:

„Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit; lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen“ (Kolosser 3,16)

Eine Art „das Wort des Christus“ in uns wohnen zu lassen ist durch Lieder, die Sein Wort wieder geben. Diese Passage ist eine sehr wichtige und bedarf einer weiteren Auslegung, an der ich gerade arbeite.

Jedes christliche Lied lehrt etwas über Gott, sowie wir alle Theologen sind. Jeder hat eine Ansicht von dem wer Gott ist (auch ohne Bibelschule). Auf die gleiche Weise sagt auch jedes christliche Lied etwas über Gott aus. Die große Frage ist nur: ist es auch das was Gott über sich gesagt hat?

Mein vorheriger Pastor Joel James (dem ich viel zu danken habe für seine ständige theologische Anleitung des Musikteams) hat es einmal so ausgedrückt:

Es gibt drei Arten von Liedern: das Erste hat eine gute Theologie. Es ist das Lied was wir singen wollen. Das Zweite hat eine schlechte Theologie. Dieses Lied wollen wir natürlich nicht haben. Die dritte Art hat keine Theologie. Leider gibt es heute mehr von diesen Liedern, als von den anderen beiden Arten.

Ist das nicht ein Widerspruch? Auf der einen Seite sage ich, dass jedes Lied eine Theologie hat und dann sagt er, dass es viele Lieder gibt, welche keine haben?

Was er damit meinte ist Folgendes: es gibt heutzutage immer mehr Lieder die biblische und christliche (ja, das eine muss nicht immer auch das Anderen sein) Floskeln beinhalten, aber in ihrer Gesamtaussage im Grund nicht viel sagen.

Wir finden dann Worte wie „heilig“, „vergeben“, „befreit“, „Jesus“, „mein Gott“, „erlöst“, usw. Diese werden dann in einen Topf geschmissen und einmal kräftig umgerührt. Was dabei raus kommt macht, biblisch betrachtet, wenig Sinn. Eben keine Theologie.

Es wurde über Bach gesagt, dass er ein musikalischer Hermeneutiker sei. Herme… was? Hermeneutik. Die Lehre der Bibelauslegung. Das Werkzeug eines Predigers. Die Regeln zum Spiel (die Auslegung der Bibel das Spiel). Bach und Luther nahmen den Befehl von Paulus ernst, denn „das Wort des Christus“ besteht eben nicht nur aus ein paar reimenden Floskeln. Es war das Wort Gottes. Der gesamte Ratschluss. In aller Kraft und Macht.

In Johannes 7 kommen die Spione der obersten Gelehrten der Zeit (die Pharisäer) von einem Spähauftrag zurück und fassten das zusammen, was sie von Jesus gehört hatten: „Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch“ (Johannes 7,46). Das Predigen von Jesus hatte Vollmacht weil es Gottes eigene Worte wiedergab.

Ich bin überzeugt, dass wenn wir das Lied in der Gemeinde wieder als eine Form des Lehrens wieder entdecken, werden wir auch wieder tiefergehendes Liedgut bekommen. Die Gemeinde benötigt nebst den altbewährten Liedern auch Neue. Neue Lieder, die aus der Tiefe von Gottes Offenbarung schöpfen.

An dieser Stelle sei aber auch gesagt, dass ein Lied niemals das erreichen kann, was eine Auslegungspredigt vermag! Das Wort gepredigt ist immer noch Gottes Modus Operandi in dieser Welt. Deshalb sprach ich auch von dem Lied als „eine Art der Predigt“. Ich habe auch die Befürchtung, dass so manche das Wort von der Kanzel mit den Worten aus den Kopfhörern vertauscht haben (auch hierzu wird es einen Artikel geben).

Leider hat der Gedanke/ Wunsch nach dem Lied als Unterhaltung den Lehrauftrag der Musik aus der Gemeinde hinausgejagt.

Musik, kombiniert mit Worten, lehrt immer. Das ist von Gott gegeben. Die Frage ist: Was bekommen wir gelehrt? Wir wollen wie die Bachs und Luthers dieser Welt sein und die Gemeindemusik wieder zu dem machen, was sie sein soll, nämlich:

„nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“ (2 Timotheus 3,16-17).

SoliGloriaDeo

Thomas



 
 
 

Weiterführende Ressourcen:

Jones, Paul S. Singing and Making Music: Issues in Church Music Today, P&R Publishing, 2006

Ein Hunger im Land

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Siehe, es kommen Tage, spricht Gott, der Herr, da werde ich einen Hunger ins Land senden; nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser, sondern danach, das Wort des Herrn zu hören. Da wird man hin und her wanken von einem Meer zum anderen und umherziehen vom Norden bis zum Osten, um das Wort des Herrn zu suchen, und wird es doch nicht finden. (Amos 8:11-12)

Es wurde schon viel über diese beiden Verse geschrieben. Dieser Vers bietet sich förmlich dazu an, um die heutigen Zeiten zu beschreiben. Dr. Steven J. Lawson hat hierzu auch ein wundervolles Buch geschrieben, welches sich lohnt zu lesen.

Der Text ist ein zeitloser Text, weil das schon immer ein Problem war. Gottes Wort steht schon immer im Fadenkreuz: der Mensch hasst Gott und Sein Wort (Röm 3). Der Satan hasst Gott und Sein Wort. In Kombination schaffen es beide Seiten, dass Gottes Wort, Seine Botschaft zum Leben, nie von ALLEN Hausdächern gerufen wird.

Und doch finden wir uns immer wieder in Zeiten, in denen diese Hungersnot (von der Amos spricht) offensichtlicher erscheint als in anderen.

StarvingIch denke wir leben wieder in so einer Zeit. Was diese Zeit noch schlimmer erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass diese Hungersnot im blühenden Weizenfeld stattfindet. Menschen verhungern inmitten einer Zeit, in der Gottes Wort so erreichbar ist, wie noch nie. Es gibt so viele Bibeln, wie nie zuvor; Bücher über den Glauben wie Sand am Meer; Bibelprogramme, Lesepläne, Blogs, Webseiten, Podcasts und online Predigten im Überfluss.

Und doch rennen Christen eher nach Programmen, Events, Konferenzen und gesellschaftlicher Relevanz. Wir haben immer weniger Gemeinden, die Gottes Wort predigen, gerade schneiden und auslegen (2 Tim 2:15).

Und dieses Problem spiegelt sich auch in der sog. „christlichen Musik“ wieder. Auch hier finden wir eine Hungersnot nach Gottes Wort. Wo sind die Hymnen der Bachs, Newtons, Cowpers und Spaffords dieser Welt? Obwohl der „christliche“ Musikmarkt boomt, wie noch nie, finden wir doch relativ wenige, die sicher auf die Gemeinde konzentrieren.

Im englischen Umfeld gibt es in der Zwischenzeit mehrere Menschen, die sich dieser Problematik angenommen haben und auch (recht) erfolgreich bekämpfen. Hier seien als Beispiel nur einmal Keith & Kristyn Getty, Stuart Townend und Sovereign Grace Music genannt.

sackgasseAber, wer hat sich im deutschen Bereich, frag ich mich, dieser Sache angenommen? Wer hat sein Leben und seine Gaben dazu verschrieben dieser Hungersnot Einhalt zu gebieten? Eines ist sicher: an talentierten Musikern fehlt es uns nicht! Das Problem muss also irgendwo anders liegen.

Es fehlt an Gläubigen, allen voran an Männern, die sich der Problematik stellen und eine Vision dafür entwickeln, indem sie mit ihren Gaben und ihrem Leben daran arbeiten wieder Gottes Wort, in all der Tiefe, hörbar, und vor allem singbar, zu machen.

Die Gründe hierfür sind vielfältig und erstrecken sich von unserem Wohlstand bis hin zur geistlichen Trägheit von Männern.

In den kommenden Monaten (und Jahren) werden wir hier mehr Beiträge einstellen, die sich dem Thema des Schreibens von guten und biblisch zentrierten Gemeindeliedern widmen. Und durch Gottes Gnade, so die Hoffnung und das Gebet, einige dazu aufrufen sich dieser Verantwortung zu stellen.

SoliGloriaDeo

Wegweiser, nicht der Weg: Musik & Technik (Teil 2)

wegweiser

Wir sind gerade dabei über praktische Wege zu sprechen, wie wir als Musiker und Techniker es zustande bringen können Gott wirklich ins Zentrum unseres Dienstes zu stellen. Im letzten Beitrag hatten über generelle Prinzipien gesprochen. Allen voran, dass wenn wir Gott im Zentrum haben wir aus dem Fokus treten müssen.

Wir hatten dann über Vorbereitung und Fokus gesprochen. Heute machen wir in dieser Reihe weiter, indem wir über das Auftreten und Pünktlichkeit sprechen wollen.

Auftreten

Ein weiterer Aspekt für mögliche Ablenkungen ist das des Auftretens. Hiermit ist in erster Linie das Äußerliche gemeint.

Weshalb ist das wichtig?

clownEs gibt (in unserer westlichen Kultur) genügend Menschen, die sich (richtig oder falsch) an solchen Dingen stoßen. Es ist für viele ablenkend, wenn einer von uns so aussieht, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. Gerade als „Künstler“ tut man sich oft schwer, um angepasst auszusehen. Entweder man achtet bewusst nicht darauf, oder hat keinen Horizont dafür.

Ich gehöre auch zu dieser Gilde. Für Jahre hab ich mich hiermit schwer getan (und es kommt auch heute noch hin und wieder vor). Aber Geschwister, es kann niemals sein, dass meine Vorlieben und Eigenheiten andere von der Anbetung Gottes ablenken!

Das Beispiel Jesu lehrt uns genau das Gegenteil:

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen (Phil 2:3-4)

Meine Art und Weise mich zu kleiden kann ein Zeugnis meiner Selbstsucht und dem Abhandensein von der Gesinnung Jesu Christi sein.

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Das geht übrigens in beide Richtungen: ich kann sowohl durch mein schludriges, als auch durch überzogen gutes Auftreten unerwünschte Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Der Aufruf, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen, bedeutet ja nicht, dass wir alle mit Anzügen und Krawatte auf der Bühne stehen müssen (obwohl das nicht das Schlimmste wäre). Es bedeutet aber, dass ich durch mein Anziehen meinen Brüdern und Schwestern dienen will, indem ich keine Aufmerksamkeit auf mich lenke.

Zu diesem Thema ist bestimmt noch nicht das letzte Lied gesungen. Es gäbe hier auch noch mehr zu sagen. Doch wir wollen uns nicht nur hier aufhalten, als wäre dieses Thema das Wichtigste.

Pünktlichkeit

ontimePünktlichkeit ist eine weitere Art und Weise, wie ich es schaffen kann nicht im Zentrum zu stehen. Für einige ist Pünktlichkeit spießig, langweilig und uncool. Doch zeugt ein Leben von Unpünktlichkeit eher davon, dass man davon ausgeht, dass alle anderen auf einen zu warten haben. Diese Einstellung zeugt  von Stolz und Selbstsucht, da sich in meiner „Planung“ (soweit vorhanden) alles nur um mich dreht. Jemand, der beständig zu spät kommt, kann nicht behaupten, dass er/sie mehr an andere denkt, als an sich.

Ich sage das als jemand, der selber damit zu kämpfen hat.

Bei dem Thema Musik betrifft das die Proben, genauso wie den Gottesdienst. Ich kann als Musiker und Techniker Aufmerksamkeit auf mich ziehen, wenn ich es schaffe, alle anderen auf mich warten zu lassen. Es mag ja triftige Gründe geben, wenn man mal zu spät ist. Ich rede aber nicht von der Ausnahme, sondern von der Lebensweise (Phil 1:27, gr. πολιτεύομαι bedeutet hier die Art und Weise, wie ich regelmäßig vor Anderen lebe).

Pünktlichkeit ist eine ganz praktische Art und Weise zu zeigen, dass mir andere wichtiger sind, als mein Wohlergehen! Das bedeutet dann auch, dass ich ggf. 30 Minuten früher aufstehe, zum Bus gehe oder auf den Pausenkaffee verzichte, damit andere nicht auf mich warten müssen.

Das soll meine Lebensweise ausmachen. Es macht mich verlässlicher, und somit auch vertrauenswürdiger.

Im nächsten Beitrag, in dieser Reihe, sprechen wir dann noch  über das Lebenszeugnis, also die Lebensweise in allen Gebieten meines Lebens, eines Musikers/ Technikers. Auch hier können wir der Botschaft im Weg stehen und unangebrachten Fokus auf unser Leben bringen.

SoliGloriaDeo

 

 

(Fortsetzung folgt …)

P.S. das ist auch nicht gemeint 😉

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Wegweiser, nicht der Weg: Musiker & Technik (Teil 1)

wegweiser

Was ist das Zentrum der Anbetungszeit in Musik in einem Gottesdienst?

Wer jetzt nicht Gott sagt hat ein Problem. Ich denke die meisten würden sagen, dass Gott das Zentrum der Anbetungszeit sein muss. Aber wie bekomme ich das als Musikleiter hin? Welche Kriterien sind wichtig, um Gott wirklich ins Zentrum der Anbetung zu bekommen, oder treffender gesagt: alles was nicht Gott ist aus dem Zentrum zu holen.

In dieser Reihe von Artikeln („Wegweiser, nicht der Weg“) werden wir uns ganz praktische Wegweiser ansehen, wie man als Musikleiter (Musiker und Techniker) bei einem Gottesdienst sicherstellen kann, dass es um Gott und nicht um uns geht.

Der heutige Beitrag dreht sich um die Musiker und die Technik.

Allgemeine Prinzipien

Der erste und einfachste Weg, um Gott ins Zentrum zu stellen ist es alles andere aus dem Zentrum zu holen.

Richtig. Das war nicht schwer. Aber, wie mach ich das? Was ist denn oft im Zentrum? Was ist ablenkend und störend?

Vorbereitung

Ob Musiker, Techniker oder Prediger, wenn wir keine Ahnung haben was wir tun, werden wir zu Störfaktoren für die Gemeinde. Wenn ich die Zeit mit nervösen Witzen oder ewigen Pausen überbrücken muss, um meine Noten, Notizen, Anweisungen oder Drehknöpfe zu sortieren, dann ratet mal auf wem nun der Fokus ist: richtig. Auf dir!

Wegweiser

Als Musikleiter, Musiker, Techniker, Prediger und Gottesdienstleiter will ich so gut vorbereitet sein, dass ich so wenig wie möglich Fokus durch vermeidbares bekomme, wie es irgend geht.

Hier existiert oft ein Problem und gerade was den Musik und Technikteil anbetrifft. Musiker, Leiter und Techniker haben oft keinen durchdachten Ablaufplan oder wissen nicht was als nächstes dran ist. Das hat mit Vorbereitung zu tun. Wir bereiten uns oft nicht vor, weil wir nur an uns selbst denken. Das ist Selbstsucht und Arroganz. Es ist nicht die Gesinnung von Jesus Christus (Phil 2:5). Es ist nicht den anderen höher als sich selbst zu halten. Es ist nicht Demut.

Paulus ermahnt die Philipper in Kapitel 2:

Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen

Durch gute und gebetsdurchtränkte Vorbereitung können wir den Geschwistern in der Gemeinde helfen Christus besser zu sehen, weil es uns aus dem Fokus bewegt. Es nimmt die kleinen Störungen raus, die durch „was kommt jetzt“ oder „wer macht was“ oder „sollen wir schon ob stehen“ oder „ich dachte wir spielen das auf Kapo 2“ oder „wer macht nochmal das Intro“ oder „wir wollten nur 2 Verse singen und dann …“ entstehen.

Fokus

Während wir als Musiker oder Techniker dienen sollten wir auch unseren Fokus richtig haben. Wir dienen nicht vor Menschen, sondern vor Gott. Allerdings dienen wir den Menschen, indem wir Ihnen helfen Gott zu sehen und sich darauf zu konzentrieren. Es ist also ein zweifacher Fokus: Gott in Anbetung und unseren Geschwistern zum Dienst.

Es ist dann auch unabdingbar, dass wir wirklich unser Bestes geben und uns konzentrieren. Wenn wir während dem Spielen oder dem Songbeamer bedienen nicht konzentrieren, so passiert es schnell, dass wir wieder im Zentrum stehen. Letzten Sonntag war einer unserer Jungs nicht ganz bei der Sache und war mindestens 2x zu spät dran die nächste Seite von dem Lied zu projizieren.

Haarspalterei? Gesetzlichkeit? Überzogene Strenge?

Nein. Was passierte ist, dass wir aufgehört haben zu singen, weil nicht alle die Worte auswendig kannten. Manche haben sich umgedreht, um zu sehen was los ist. Wo liegt hier wieder der Fokus? Auf Gott? Nein. Auf der Technik und der Musik.

Wir sollten den Teil der Sonntagsanbetung (Musik ist nur ein kleiner Teil davon) so reibungslos wie möglich gestalten, damit keiner von uns Aufmerksamkeit bekommt, sondern Gott und Sein Wort alleine!

Vorschau

Im nächsten Beitrag wollen wir noch über weitere Ablenkungen sprechen, im Besonderen über Aussehen, Pünktlichkeit und Lebenszeugnis.

SoliGloriaDeo

 

 

(Fortsetzung folgt …)